Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einer ökologisch sinnvollen Nährstoffquelle für meine Ackerkulturen. Über kurz oder lang müssen die Nährstoffe auf dem eigenen Hof erzeugt werden. Da bleibt nur die eigene Tierhaltung um genau zu wissen wie der Wirschaftsdünger ( bei mir Mist) erzeugt wurde. Ich bin ein absoluter "Kuhmensch" schon seit dem Studium. Leider sind Fleischrinder recht kräftig und können auch mal ganz anders reagieren als man sich das wünscht. Da ich mir die Option auf eine Woche Urlaub im Jahr nicht nehmen möchte, kam ich auf Schafe. Wie der Teufel es will.....wollte ein Arbeitskollege ein Mutterschaf mit zwei Lämmern abgeben. So wurde ich zum stolzen Besitzer eines Mutterschafes mit zwei Auenlämmern. Der Anfang war gemacht.
Tierhaltung ist immer so eine Sache. Ich war eigentlich nur an den Hinterlassenschaften der Tiere interessiert. Ich wollte Milch auf gar keinen Fall produzieren und eigentlich auch kein Fleisch und schon gar nicht Schlachttiere in eine Industrieschlachterei geben. Doch was ich will und was ich muss sind auch hier eine Einheit. Ohne Tiere, kein Dünger vom eigenen Hof! Ackerbau ohne Tierhaltung ist nicht kriesensicher. Da aber auch Fleisch für mich eine natürliche Resource dastellt, halte ich nichts von einer Tierhaltung ohne tierische Erzeugnisse. Somit wird die Schafhaltung in den normal produktiven Hof integriert.
Nährstoffeintrag mit Zuchtziel. Was holprig und als Probe entstand wird nun ein wichtiger Teil des Betriebes. Die "Romanov's" haben sich hervorragend in meine Fruchtfolge eingegliedert. Sie fressen Zwischenfrüchte & Ackergras ab und hinterlassen Dünger. Sie bringen uns ein extensiv aufgezogenes Stückfleisch auf den Teller, welches seines Gleichen sucht. Abwechslungsreiche Kost von Fettwiese über Ziwschenfrüchte bis hin zu mageren Naturschutzflächen spiegeln eine natürliche Ernährung wieder. Seit mir klar ist, das ich bei der Tierart und auch dieser Schafsrasse bleibe, strebe ich die Zucht über ein Herdbuch an. Diese Romanov Schafe sind Könige wenn es um Robustheit, Leichlammigkeit & einfache Ernährung geht. Ihr Schwanz muss nicht gekürtzt werden und sie vermehren sich sprichwörtlich wie die "Karnickel". Rund um eine Schafsrasse die erhalten werden muss.
Karl-Wilhelm Meyer, Landwirt, Luttumer Dorfsrtaße 46 27308 Kirchlinteln